Gründung
Albert und Margit Lovag, Einwohner der Ortschaft Fienen, lebten und arbeiteten mehrere Jahre in den USA. Aufgrund der dort gesammelten Erfahrungen, beschlossen sie nach ihrer Rückkehr nach Rumänien ein Altenheim in Fienen zu gründen. Zu diesem Zweck wurde 1995 Mihaly Heinrich, Leiter der Landwirtschaftlichen Gesellschaft Agromec und ab 2000 Bürgermeister der Ortschaft Fienen, von den beiden aufgefordert gemeinsam die Stiftung „ANP ST. JUDE TADDEUS“ zu gründen. Als Gründungskapital stellten die Lovags 30.000 $, sowie ein Grundstück über 3 ha zur Verfügung. Am 25. Mai 1996 wurde die Stiftung ANP ST. JUDE TADDEUS Fienen laut dem Beschluss Nr. 45 juristisch eingetragen.
Das Altenheim wurde nach einem Heiligen, der sich in den Vereinigten Staaten großer Beliebtheit erfreut, benannt und trägt heute den Namen “Heiliger Judas Tade“. Die Grundüngsmitglieder der Stiftung waren: Albert Lovag, Margit Lovag, Tibor Tempfli, Gyorgy Orosz, Gabor Menninger, Radu Macovei, Valeria Asztalos, Tibor Spinhirn, Janos Wilhelm, Laszlo Heinrich, Janos Feigi, Otto Fischer, Imre Teiszler, Csaba Breg, Istvan Metzner, Margareta Orosz, und Mihaly Heinrich. Fünf Mitglieder sind leider nicht mehr am Leben .
An der Gründungssitzung wurden Margit und Albert Lovag zu Ehrenmitgliedern ernannt und Mihaly Heinrich wurde zum Vorsitzenden der Stiftung gewählt. Der Aufsichtsrat der Stiftung besteht aus 3 Personen: Mihaly Heinrich, Tibor Tempfli und Radu Macovei.
Nach der Gründung erhielt die Stiftung das 3 ha große Grundstück neben der Kapelle „Heilige Maria“. Die an das Grundstück angrenzenden Gebäude kaufte die Stiftung danach von den Eigentümern. Von dem noch zur Verfügung stehenden Geld wurden die Kosten der Erstellung des Bauprojekts und benötigten Genehmigungen gedeckt.
1996 erhielt die Stiftung die Baugenehmigung. Zu diesem Zeitpunkt war bereits abzusehen, dass die zur Verfügung stehende Summe nur für den Beginn der Bauarbeiten genügen würde. Die Stiftung hoffte aber Unterstützung aus dem Ausland zu erhalten, da sich eine rege Korrespondenz zu Stiftungen in den USA, Kanada, Deutschland, Österreich und Holland entwickelt hatte.
Herr Lovag war sich sicher, dass langsam Geld für die Bauarbeiten fließen würde und als sich sein Gesundheitszustand verschlechterte, war es sein größter Wunsch den Baubeginn und die Fertigstellung des Altenheimes noch miterleben zu können. Er sollte Recht behalten: Im Altenheim wohnen heute insgesamt über 40 ältere Menschen.
1997 war es dann soweit: das Fundament konnte gegossen werden. Die Bauarbeiten wurden, nicht nur aus finanziellen Gründen, nachhaltig durchgeführt. So wurde zum Beispiel der ausgegrabene Boden weiter zu Ziegelsteinen verarbeitet, die dann beim Bau der Mauern eingesetzt werden konnten.
1998 verstarb Herr Lovag dann leider. Doch die Stiftung arbeitete weiter und konnte dann 2001 einen Finanzierungsantrag bei einer holländischen Stiftung einreichen. Maria von Taffelen, Vertreterin dieser Stiftung, kam nach Fienen um sich von dem Vorhaben selbst ein Bild zu machen. Sie befürwortete das Projekt und die Stiftung erhielt in Kürze eine Finanzhilfe im Wert von 250.000 holländischen Gulden. Dies entspricht rund 112.000 Euro. Nach der Genehmigung eines rumänischen Vertreters konnte das Geld dann ausgezahlt werden. An dieser Stelle ist es Zeit Frau Valeria Asztalos, Buchhalterin der Stiftung, zu erwähnen, die diese Arbeit 15 Jahre lang ehrenamtlich gemacht hat. Sie hat einen großen Beitrag zur Verwiklichung dieses Projekts beigetragen und ihr gebürt großer Dank.
Mit der oben erwähnten Summe konnte der Rohbau errichtet werden. Die benötigten Handwerksarbeiten wurden zum größten Teil durch den freiwilligen Einsatz der Einwohner Fienens erbracht. Sie pflanzten auch die Weinreben und Obstbäume an, die nun das Altenheim zieren.
Weil das Geld leider immer noch nicht ausreichte um alles fertig zu stellen, musste die Stiftung noch 3 Jahre Geduld haben und weitere Sponsoren finden. Die Unterstützung kam seitens eines deutschen Unternehmers, Gerd Hemmerling, der in Fienen eine Polstermöbelfabrik betrieb. Dank seiner finanziellen Hilfestellung gelang es bis zum Sommer 2009 das Gebäude fertig zu stellen. Im darauffolgenden Oktober konnten die ersten Bewohner einziehen.
Das Altenheim ist eine Non-Profit Organisation; die laufenden Kosten werden von den Einwohnern des Heimes getragen. Zurzeit belaufen sich die Kosten der Verpflegung pro Person auf 1.000RON/Monat. In diesem Preis sind die Kosten der Arzneimittel nicht inbegriffen.
Im Heim gibt es Zweibettzimmer mit Fernsehen und Telefon. Die Küche ist modern ausgestattet. Ausgebildetes Personal kümmert sich um die alten Menschen. Neben dem Heim gibt es eine Kapelle, die von den Senioren genutzt wird. Der gesamte Wert der Investitionen belief sich auf ca. 1.600. 000 Euro.
Die Stiftung dankt allen, die mit Hilfe von finanziellen Mitteln oder persönlichem Einsatz zur Errichtung des Altenheimes beigetragen. haben: bei Herrn Albert Lovag und seiner Frau Margit - die das Heim gegründet haben, bei Herrn Johannes Gerd Hemmerling - Inhaber der Polstermöbelfabrik Fienen, bei Herrn Dr. Waldemar Schroder –Vorsitzender der Deutschen Stiftung, bei Frau Maria von Taffelen von der holländischen Stiftung, bei dem Lokalrat und bei den Geschäftseinheiten der Ortschaft Fienen. Weiterhin bedanken möchte sich die Stiftung auch bei Herrn Rudolf Merli – Priester von Bubesheim, für die finanzielle Hilfe, bei Herrn Ferenc Heinrich - Priester in Baia Sprie, der die Austattung der Kapelle zur Verfügung gestellt hat, bei Herrn Ferenc Starmüller - Pfarrer in Fienen, bei Herrn Tibor Tempfli - dem damaligen Bürgermeister, bei Frau Emese Wilhelm aus Schweden für die erbrachten Leistungen und bei allen Einwohnern Fienens, die einen wichtigen Beitrag zur Entstehung, zur Ausstattung und zum Gelingen des Heimes geleistet haben.